Durch die Umstellungen in der klinischen Versorgung zugunsten infektiologischer Maßnahmen
droht in Deutschland eine gefährliche Unterversorgung von chronisch Erkrankten und
Personen mit akuten Beschwerden. Ärztinnen und Ärzte aus der Endokrinologie und Diabetologie
beobachten derzeit einen starken Rückgang der Patientenzahlen in Praxen, Ambulanzen
sowie Notambulanzen. Mancherorts wurden Diabetesabteilungen sogar zugunsten der Versorgung
von Patienten mit Covid-19 geschlossen. Als Folge werden dringliche Vorsorge- und
Behandlungstermine häufig nicht nur seitens der Patienten, sondern auch seitens der
Kliniken und Praxen verschoben. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) warnt davor,
dass durch diese Entwicklung Notfallsituationen zu spät identifiziert und Betroffene
hierdurch unnötig gefährdet werden. Schwere Unterzuckerungen, eine Ketoazidose oder
ein unbehandelter diabetischer Fuß gehen ebenso wie ein dauerhaft schlecht eingestellter
Blutzucker mit dramatischen Folgen für die Gesundheit einher.